Als Mauke bezeichnet man eine Hautentzündung in der Fesselbeuge des Pferdes. Mauke ist kein klar abgegrenztes Krankheitsbild und kann mehrere Ursachen haben. Die Mauke wird über die Symptome definiert.
Ein Pferd mit Mauke hat im Anfangsstadium gerötete Stellen in der Fesselbeuge, an denen oft das Fell ausgeht. Verstärkt sich die Mauke, gehen diese Stellen auf und es bilden sich harte, schorfige Krusten. Unter den Krusten geht die Entzündung weiter und es entstehen immer tiefere Löcher. In diesem Stadium laufen die Beine meist an. Diese Schwellungen gehen aber nach Bewegung meist zurück. Ist die Mauke richtig schlimm, schwillt das Bein extrem an und ist deutlich heiß. Durch die starke Schwellung hat das Pferd Schmerzen und geht lahm. Die größere Gefahr ist aber, dass eine Sepsis entsteht und auf den gesamten Organismus übergreift. Das kann für das Pferd tödlich enden.
Damit es gar nicht soweit kommt, sollten Sie die Mauke gleich im Anfangsstadium behandeln. Als erstes gilt es auf Ursachensuche zu gehen. Die häufigsten Ursachen sind:
- ständige Feuchtigkeit
- schlecht gemistete Boxen
- mangelnde Pflege
- langer Behang, in dem sich Dreck und Feuchtigkeit festsetzen
- ein allgemein schlechter Gesundheitszustand
- Stress
- Allergien
- Milben
- Pilzinfektionen
Dabei müssen nicht alle Faktoren zusammen kommen. Meist treffen nur ein oder zwei Faktoren zu.
Haben Sie eine Vermutung, woran es liegt, versuchen Sie diesen Faktor zu meiden, bis die wunden Stellen abgeheilt sind. Das heißt zum Beispiel die Box besonders gründlich ausmisten und das Pferd nicht auf die matschige Wiese stellen. Ansonsten hilft Hygiene und Pflege. Da Mauke in den meisten Fällen im Winter auftritt, ist die Behandlung oft aufwendig und mühsam.
Entdecken Sie Rötungen in der Fesselbeuge, waschen Sie die Beine des Pferdes mit einem milden Shampoo, um Schadstoffe und Dreck gründlich zu entfernen. Anschließend trocknen Sie die Fesselbeugen sorgfältig ab. Danach bestreichen Sie die Rötungen dünn mit einer desinfizierenden Salbe, zum Beispiel Jodsalbe.
Haben sich schon sandige, klebrige Krusten gebildet, ist es wichtig diese täglich zu entfernen, da es sich nicht um gesunden Schorf, sondern um einen Schutz für die darunter befindlichen Bakterien. Weichen Sie die Krusten mit etwas Fettsalbe ein und reinigen Sie die Beine nach dem Reiten gründlich mit Wasser und Seife. Dabei entfernen Sie sanft die Krusten. Anschließend werden die Beine wieder trocken getupft und die Wunden desinfiziert.
Was Sie nicht tun sollten: Sie dürfen die Wunden keines Falls mit einer zähen, luftdichten Salbe abdecken. Beliebt, aber völlig kontraproduktiv sind zum Beispiel Melkfett, Teercreme oder Babycreme. Diese Salben verschließen die Wunde nämlich luftdicht. Damit schaffen Sie ein gutes Milieu für die Bakterien, die Sie ja eigentlich loswerden wollen. Es ist auch falsch ein Pferd mit Mauke stehen zu lassen, denn dann wird die Schwellung, die durch einen Lymphstau entsteht, nur schlimmer. Besser ist täglich viel nicht zu anstrengende Bewegung. Auf Bandagen oder Gamaschen die an der Fesselbeuge reiben, sollten Sie verzichten, da sie die Haut nur zusätzlich reizen würden.
Bekommen Sie die Mauke über Wochen nicht in den Griff oder das Bein schwillt extrem an, sollten Sie sich an einen Tierarzt wenden. Der untersucht das Pferd und nimmt ein Geschabsel von der betroffenen Stelle. Daraus legt er eine Kultur an, um herauszufinden, was die Mauke verursacht. Daneben liefert auch ein Blutbild häufig wichtige Informationen. Als Ursache kommen neben Bakterien nämlich auch Pilze, Milben, Viren oder Allergien in Frage. Je nach Ursache kann die Mauke dann gezielt behandelt werden.
Zeigen sich in der Kultur Bakterien, wird getestet, mit welchen Antibiotika diese Bakterienstämme behandelt werden können. Häufig handelt es sich um ohnehin auf der Haut vorhandene Bakterien, die sich schlagartig vermehrt haben und so die Infektion verursachen. Diese Hautbakterien sind allerdings meist gegen viele Antibiotika resistent. Ist klar, welches Medikament wirkt, bekommt das Pferd diesen Wirkstoff über das Futter verabreicht oder gespritzt. Damit ist die Infektion meist schnell unter Kontrolle und die Wunden können abheilen.
Stehen Milben als Ursache fest, muss das Pferd mit bestimmten Shampoos gewaschen werden. Wichtig ist in diesem Fall, dass Sie alle Bandagen, Gamaschen und das gesamte Putzzeug reinigen und desinfizieren.
Schwieriger ist die Behandlung, wenn ein Pilz mit im Spiel ist. Neben Waschungen mit einem Medikament gibt es auch eine Impfung gegen Pilz, die befallenen Pferden hilft. Auch hier gilt: Alles muss desinfiziert werden.
Bei Viren hilft nur, das Immunsystem zu stärken. Mit dieser Infektion, muss das Pferd selber fertig werden. Das kann recht langwierig sein und die Infektion kann immer wieder aufflackern.
Bei Allergien helfen Medikamente und das Meiden des Allergie auslösenden Stoffes. Das kann sehr mühsam sein.
Meist hat Mauke jedoch nicht nur eine Ursache, sondern ist eine kombinierte Infektion. Daher erfordert die Behandlung Geduld. zur Unterstützung sollten Sie das Immunsystem des Pferdes stärken.
Häufig tritt Mauke auch in Stresssituationen auf. Zum Beispiel nach einem Stallwechsel, bei der Integration in eine neue Herde oder nach langen Reisen oder Turnieren und Shows. Dann ist es sinnvoll, diese Stressfaktoren auszuschalten und das Pferd auch seelisch wieder ins Gleichgewicht bringen. Dabei helfen sozialer Kontakt, eine ruhige Umgebung, feste Bezugspersonen und viel Bewegung, zum Beispiel in Form von Schrittausritten. Das tut Organismus und Seele gut.
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